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by Carsten Braun » Blogger, Creator und Digitaler Solopreneur «

Ist ein konstruktiver und fairer Umgang mit Künstlicher Intelligenz möglich?

Nach dem ersten großen Hype rund um ChatGPT und der künstlichen Intelligenz kommen erste Zweifel am Umgang damit.
KI: konstruktiv und fair

Hat ChatGPT deinen Computer schon erreicht?

Du hast bestimmt schon von ChatGPT, Midjourney, Stable Diffusion
und anderen KI-Tools gehört?

Der Hype um die KI und insbesondere um ChatGPT hat mit der Version ChatGPT-4, nochmal eine Steigerung bekommen.

ChatGPT? Das ist das KI-Tool von openAI, das seit November 2022 für Furore sorgt und den Hype um die KI erst so richtig ausgelöst hat.

Immerhin ist es die am schnellsten wachsende digitale Anwendung aller Zeiten. Kein anderes digitales Online-Tool ist dermaßen schnell gewachsen wie ChatGPT.

Die Kommentare zu GPT-4 sind noch enthusiastischer als bei der vorigen Version. Und ChatGPT ist auch nicht mehr alleine. Längst buhlen weitere Mitstreiter wie Microsoft bing oder Google Bard (ist jetzt GEMINI) um neue User.

Selbst der Autor Sascha Lobo schreibt in seiner wöchentlichen Kolumne im Spiegel dazu:

“Eines der mächtigsten Instrumente der Menschheitsgeschichte”.

Die Datenquelle ist für solche KI-Tools ist im Prinzip immer die gleiche. Alle nutzen vorhandene neuronale KI-Sprachmodelle, wie beispielsweise die Modelle:

  • GPT-3 (2021) und GPT-4 (2023) von openAI,
  • LaMDA und PaLM von Google (2022),
  • OPT (2022) von META,
  • Titan (2021) von Baidu
  • oder BLOOM (2021) von BigScience.

(siehe nachfolgende Grafik)

Grafik: Anzahl der Parameter großer KI-Sprachmodelle seit GPT-3 (Open Source Modelle rot markiert).
Quelle: state of ai Report 2022 (Benaic & Hogarth, Okt. 2022)

Alle diese Modelle benötigen enorm viele Daten für das Training. Beispielsweise verwendet das PaLM-Modell 780 Milliarden Token (25-mal mehr als alle Texte in Wikipedia). Im Vergleich dazu sind die 175 Milliarden Parameter von GPT-3 nur ein Bruchteil davon. Und mit jeder Abfrage und Eingabe von Usern lernen diese Sprachmodelle dazu.

Die Künstliche Intelligenz ist in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen und zu analysieren. Darüber hinaus kann die KI auch mit Hilfe von maschinellem Lernen optimiert werden, um immer besser zu werden.

Fairer Umgang mit künstlicher Intelligenz

Wenn man sich die aktuellen Entwicklungen in der Welt der künstlichen Intelligenz ansieht, ist es verständlich, dass viele Menschen Zweifel und Bedenken haben. Für viele User ist die Technologie noch gar nicht so einfach zu begreifen.

Vielleicht hast Du Dich auch schon mal gefragt, ob der Einsatz von künstlicher Intelligenz wirklich sinnvoll und fair ist.

Oder bist du bereits ein Befürworter und siehst großes Potential in der Technologie? Wie auch immer Deine Meinung dazu ist, es ist wichtig, einen konstruktiven und fairen Umgang mit künstlicher Intelligenz zu finden.

Doch wie kann das gelingen?

Wie können wir sicherstellen, dass KI-Tools sinnvoll eingesetzt werden und nicht zu Diskriminierung oder anderen unerwünschten Konsequenzen führen?

Es gibt bereits verschiedene Vorschläge und Initiativen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Zum Beispiel haben jetzt mehrere Verbände aus der Kreativwirtschaft ein Positionspapier veröffentlicht, das mehrere Vorschläge für einen fairen Einsatz von künstlicher Intelligenz enthält. 

Positionspapier der Kreativwirtschaft zum Einsatz von KI

15 Organisationen der deutschen Kunst- und Kreativschaffenden haben am 04. April 2023 ein Positionspapier zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) veröffentlicht.

ki aber fair verbaende

Die Organisationen und Verbände sind aus den Bereichen Text, Lektorat, Journalismus, Grafik, Illustration, Fotografie und Kunst. Gemeinsam will man kreative Werke besser vor unbefugter Nutzung schützen, das Urheberrecht stärken und Vergütungen für die Nutzung ihrer Werke fordern.

Wie kommen die zu solchen Forderungen?

Dazu muss man verstehen, woher die KI-Tools ihre Datengrundlagen beziehen. Solche KI-Tools wie beispielsweise ChatGPT können ohne geeignetes Trainingsmaterial keine Texte, Bilder oder Musik produzieren.

Das aktuelle Stadium, in dem wir uns jetzt befinden, ist nicht mal eben so über Nacht entstanden. KI-Tools müssen trainiert werden, um uns die Vorteile bieten zu können, an die wir uns bereits gewöhnt haben.

Und das genutzte Trainingsmaterial ist einfach ausgedrückt, terabyteweise Texte und Daten aus dem Internet.

ChatGPT beispielsweise wurde mit Milliarden an Dokumenten, mit riesigen Mengen an Textdaten und über 175 Milliarden Parametern aus dem Internet vortrainiert. Darunter beispielsweise Textdaten aus wissenschaftlichen Arbeiten, Wikipedia, Foren, Webtexten und Buch-Datenbanken.

Siehe dazu auch Beitrag: “Gefahren und Potentiale von AI-Tools wie ChatGPT

Die Qualität des Trainingsmaterials hat dabei direkten Einfluss auf die Qualität der Ergebnisse. Und um die Tools und Systeme mit den notwendigen Daten zu versorgen, nutzen die Entwickler ungefragt die Werke von Kreativschaffenden. Ohne deren Einverständnis und ohne Vergütung der verwendeten Inhalte.

Zudem wird Kreativschaffenden eine finanzielle Beteiligung an der Verwertung der auf Grundlage des Materials erstellten KI-Ergebnisse vorenthalten.

Die Forderungen der Kreativwirtschaft

Die vier existenziellen Forderung aus dem Positionspapier:

  1. Schutz und Entgelt für die Leistungen der Kreativschaffenden
  2. Transparente Trainingsdaten als Zugangsvoraussetzung für KI-Anbieter
  3. Die Besonderheit menschlicher Kreativität schätzen, schützen und fördern
  4. Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Medien

Welche Meinung vertrittst du dazu?

Hältst du künstliche Intelligenz lieber noch auf Abstand oder siehst du großes Potential in der Technologie?

Lass uns gerne darüber diskutieren und gemeinsam nach Lösungen für einen konstruktiven und fairen Umgang mit künstlicher Intelligenz suchen.

Melde Dich an und schreibe Deine Meinung dazu gerne in die Kommentare.

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